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Rendite berechnen für ein Mehrfamilienhaus

Von Benjamin Steiner
Lesezeit: 4 Minuten

Die Investition in ein Mehrfamilienhaus ist eine beliebte Anlageform, die mit Sicherheit und Stabilität punkten kann. Die Berechnung der Rendite ist dabei ein entscheidender Schritt, um die Wirtschaftlichkeit einer Investition zu beurteilen. In diesem Artikel erklären wir, wie man die Rendite für ein Mehrfamilienhaus berechnet und welche unterschiedlichen Kennzahlen und Berechnungsweisen es gibt.

Das Wichtigste in Kürze
  • Die Rendite eines Mehrfamilienhauses wird berechnet, indem die Einnahmen ins Verhältnis zu den Anlagekosten gesetzt werden. 

  • Die Rendite eines Mehrfamilienhauses kann entweder als Bruttorendite, Nettorendite oder Eigenkapitalrendite berechnet werden, wobei jede Methode die Anlagekosten und Einnahmen anders berechnet. 

  • Die Rendite eines Mehrfamilienhauses hängt unter anderem von den Mieteinnahmen, dem Kaufpreis, den laufenden Kosten, der Finanzierung und dem Leerstand ab. 

  • Gemäss Art. 269 OR und einem Bundesgerichtsentscheid von 2020 liegt die maximal zulässige Nettorendite 2 % über dem Referenzzinssatz, solange der Referenzzinssatz unter 2 % beträgt. 

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Was ist die Rendite eines Mehrfamilienhauses? 

Die Rendite ist ein Mass für die Rentabilität einer Investition über einen bestimmten Zeitraum. Sie wird als Prozentsatz ausgedrückt, entweder vom Gesamtwert oder vom investierten Eigenkapital. Der Prozentsatz sagt dabei aus, welchen Anteil einer Investition man innerhalb einer Zeitperiode (meist ein Jahr) an Einnahmen erwirtschaftet. 

Als wichtigste Kennzahl für die Wirtschaftlichkeit einer Investition spielt die Rendite eine zentrale Rolle beim Kauf, Verkauf oder der Bewertung eines Mehrfamilienhauses. Gleiches gilt für andere Arten von Renditeimmobilien wie Ladenflächen oder Büroräume.  

 

Rendite berechnen für ein Mehrfamilienhaus

Es gibt drei gängige Methoden, um die Rendite für ein Mehrfamilienhaus zu berechnen: Bruttorendite, Nettorendite und Eigenkapitalrendite. Alle drei Berechnungsweisen haben spezifische Vor- und Nachteile. Für Eigentümer, Investoren oder Verkäufer von Mietliegenschaften ist es daher wichtig, genau nachzuvollziehen, ob es sich bei einer bestimmten Zahl um eine Brutto-, Netto- oder Eigenkapitalrendite handelt. 

Die Tabelle zeigt die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Renditekennzahlen sowie die Formel, wie sie berechnet werden. Genauere Informationen zu jeder Methode finden sich weiter unten. 

Methode

Formel

Bruttorendite

Bruttorendite = Bruttomietertrag * 100 / Kaufpreis

Nettorendite

Nettorendite = Nettomietertrag * 100 / Kaufpreis

Eigenkapitalrendite

Eigenkapitalrendite = (Nettomietertrag - Zinsbelastungen) / Eigenkapital

 

Bruttorendite berechnen für Mehrfamilienhaus

Die Bruttorendite eines Mehrfamilienhauses ist das Verhältnis zwischen den gesamten Mieteinnahmen und dem Kaufpreis oder Verkehrswert der Immobilie. Die Bruttorendite eines Mehrfamilienhauses ist eine einfache Kennzahl dafür, wie viel Einnahmen die Immobilie im Verhältnis zu ihrem Wert generiert. 

Ein Vorteil der Bruttorendite ist die einfache Berechnungsweise. Der Bruttoertrag entspricht dabei den Mieteinnahmen vor dem Abzug der vom Vermieter getragenen Kosten (Unterhalt, Betrieb, Verwaltung usw.), was zu einer verzerrten Darstellung der Rentabilität führen kann. Ausserdem ignoriert sie die Kapitalstruktur und somit die tatsächlichen Finanzierungskosten der Investition.

Die Bruttorendite eines Mehrfamilienhauses berechnet sich nach folgender Formel: 

Bruttorendite = Bruttomietertrag * 100 / Kaufpreis

 

Nettorendite eines Mehrfamilienhauses berechnen

Die Nettorendite eines Mehrfamilienhauses ist das Verhältnis zwischen dem Nettoertrag und dem Kaufpreis oder Verkehrswert. Der Nettomietertrag entspricht dem Bruttomietertrag abzüglich der vom Vermieter getragenen Kosten im Zusammenhang mit der Liegenschaft wie Unterhaltskosten, Verwaltungskosten und Betriebskosten. 

Die Nettorendite eines Mehrfamilienhauses berechnet sich demnach nach folgender Formel: 

Nettorendite = Nettomietertrag * 100 / Kaufpreis

 

Eigenkapitalrendite berechnen bei einem Mehrfamilienhaus

Die Eigenkapitalrendite eines Mehrfamilienhauses ist das Verhältnis zwischen dem Reingewinn (Ertrag nach Abzug aller Ausgaben einschliesslich Finanzierungskosten) und dem investierten Eigenkapital. Diese Kennzahl gibt an, wie viel Gewinn das in eine Immobilie investierte Kapital effektiv abwirft. Auf Englisch nennt man das auch Return on Equity (ROE). 

Der grosse Vorteil der Eigenkapitalrendite ist, dass sie nur das Eigenkapital und nicht das Fremdkapital berücksichtigt. Das ist für einen Investor wichtig, um die Rendite eines Mehrfamilienhauses mit alternativen Anlageformen wie z.B. Aktien, Kryptowährungen usw. zu vergleichen. 

Die Eigenkapitalrendite eines Mehrfamilienhauses berechnet man nach folgender Formel: 

Eigenkapitalrendite = (Nettomietertrag - Zinskosten) / Kaufpreis

 

Wovon hängt die Rendite eines Mehrfamilienhauses ab? 

Die Rendite eines Mehrfamilienhauses oder einer anderen Renditeliegenschaft hängt von mehreren Faktoren ab. Die wichtigsten Faktoren, die sich auf die Rendite eines Mehrfamilienhauses auswirken, sind: 

  • Mieteinnahmen: Je höher die Mieteinnahmen einer Immobilie sind, desto besser ist die Rendite. Besteht Raum für eine Mietzinserhöhung, macht das die Renditeliegenschaft für Investoren attraktiver. 
  • Kaufpreis: Je tiefer der Kaufpreis für ein Mehrfamilienhaus ist, desto besser ist die Rendite. 
  • Laufende Kosten: Geringere Betriebs- und Unterhaltskosten führen bei gleichen Bruttomieterträgen zu einem höheren Nettoertrag und damit zu einer höheren Nettorendite und Eigenkapitalrendite. Die Unterhaltskosten hängen wesentlich von der Bausubstanz, dem Zustand und Alter der Immobilie ab. 
  • Finanzierung: Tiefere Hypothekarzinsen bei derselben Hypothekarsumme führen zu einer höheren Eigenkapitalrendite. 
  • Leerstand: Wenn die Immobilie nicht durchgehend vermietet ist, sinkt die Rendite. Das Leerstandrisiko ist daher ein wichtiger Faktor, um das Investitionsrisiko richtig abschätzen zu können. 

 

Maximal zulässige Rendite bei einem Mehrfamilienhaus

Gemäss Artikel 269 des Obligationenrechts (OR) fusst die Nettorendite auf dem aktuellen Referenzzinssatz. Der Referenzzinssatz ist der gemittelte Zinssatz aller laufenden Hypotheken in der Schweiz und wird vierteljährlich vom Bundesamt für Wohnungswesen veröffentlicht. Früher galt, dass die Nettorendite den Referenzzinssatz maximal um 0,5 % übersteigen durfte – eine Praxis, die allerdings in einem extremen Tiefzinsumfeld nicht richtig funktioniert. 2020 hat das Bundesgericht daher entschieden, dass Renditen von 2 % über dem Referenzzinssatz nicht missbräuchlich sind, solange der Referenzzinssatz unter 2 % beträgt. 

Unklar ist aktuell, was gelten würde, wenn der Referenzzinssatz auf über 2 % steigt, d.h. ob der zulässige Zuschlag sofort wieder 0,5 % betragen würde. Der Bundesrat arbeitet aktuell daran, diese Gesetzeslücke zu schliessen. 

 

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Benjamin Steiner
Benjamin Steiner
Marketing Content Specialist

Benjamin hat einen Masterabschluss an der Universität Zürich und viele Jahre Erfahrung in der Erstellung und Redaktion von Texten. Für Neho recherchiert er aktuelle Ereignisse und Entwicklungen in der Immobilienbranche und erklärt sie unseren Blog-Lesern auf verständliche Weise.

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Inhaltsverzeichnis
  • Was ist die Rendite eines Mehrfamilienhauses? 
  • Rendite berechnen für ein Mehrfamilienhaus
  • Bruttorendite berechnen für Mehrfamilienhaus
  • Nettorendite eines Mehrfamilienhauses berechnen
  • Eigenkapitalrendite berechnen bei einem Mehrfamilienhaus
  • Wovon hängt die Rendite eines Mehrfamilienhauses ab? 
  • Maximal zulässige Rendite bei einem Mehrfamilienhaus
  • Immobilie bewerten oder verkaufen

Häufige Fragen

Die Bruttorendite betrachtet das Verhältnis zwischen Gesamtmieteinnahmen und Kaufpreis, während die Nettorendite stattdessen die Einnahmen nach Abzug aller Kosten wie Unterhalt, Verwaltung und Betrieb berücksichtigt. 

Die Eigenkapitalrendite zeigt den Gewinn im Verhältnis zum investierten Eigenkapital und ermöglicht es Investoren, die Rentabilität ihrer Investition unabhängig vom Fremdkapital zu bewerten. 

Ein Leerstand reduziert die Mieteinnahmen und führt damit zu einer tieferen Rendite, weshalb es wichtig ist, das Leerstandsrisiko bei der Immobilienbewertung mitzuberücksichtigen. 

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