Welche Heizungssysteme gibt es?
1. Gasheizung
Gasheizungen erzeugen Wärme durch die Verbrennung von Erdgas. Sie sind weit verbreitet und relativ effizient, wenn es sich um ein modernes Modell handelt. Die Anschaffungskosten sind moderat, insbesondere wenn das Haus bereits am Gasnetz angeschlossen ist. Die Betriebskosten hängen vom Gaspreis ab. In jedem Fall ist regelmässige Wartung notwendig.
2. Ölheizung
Die Ölheizung verbrennt Heizöl, das aus Erdöl gewonnen wird, um Wärme zu erzeugen. Der Vorteil gegenüber der Gasheizung ist die Unabhängigkeit vom Gasnetz; dafür nimmt der Öltank viel Platz ein. Die Ölheizung ist in der Anschaffung ebenfalls moderat teuer; die Betriebskosten sind meist höher als bei einer Gasheizung. Sie muss ebenfalls regelmässig gewartet werden.
3. Wärmepumpe
Wärmepumpen nutzen elektrische Energie, um Heizenergie aus der Umgebungsluft oder der Erdwärme zu gewinnen. Wärmepumpen sind wartungsarm und energieeffizient und damit im Betrieb sehr günstig; allerdings ist die Anschaffung teuer und die Installation je nach Lage und Immobilie komplex. Wird die Wärme aus der Erde gewonnen, muss eine Erdsondenbohrung durchgeführt werden, was teuer und bewilligungspflichtig ist (Gewässerschutz).
4. Pelletheizung
Pelletheizungen verbrennen Holzpellets, um Wärme zu erzeugen. Sie haben im Vergleich zu fossilen Brennstoffen einen geringeren CO2-Fussabdruck, weil das bei der Verbrennung freigesetzte Kohlendioxid vom Baum während des Wachstums aus der Atmosphäre aufgenommen wurde. Pelletheizungen benötigen regelmässige Wartung; ausserdem muss sie zu einem Teil von Hand betrieben werden (z.B. Ascheentleerung). Ausserdem benötigt man für die Lagerung von Pellets genügend Platz.
5. Fernwärme
Fernwärme wird zentral in einer Kehricht- oder Holzverbrennungsanlage erzeugt und gelangt in Form von heissem Wasser über ein Rohrleitungsnetz zu den Nutzern. Ob Fernwärme infrage kommt, hängt natürlich davon ab, ob es an Ihrem Standort ein Fernwärmenetz gibt. Die Kosten für den Anschluss können hoch sein; die laufenden Kosten variieren je nach Anbieter stark.
Obwohl die Anschlusskosten hoch sein können, entfallen die Mühen der Heizressourcenbeschaffung und Wartungskosten für ein eigenes Heizsystem. Die laufenden Kosten variieren stark und hängen vom Anbieter sowie der benötigten Wärmeleistung ab.
Preise für verschiedene Heizungssysteme
Heizungssystem |
Anschaffungskosten |
Betriebskosten pro Jahr |
Gasheizung |
CHF 22'500 |
CHF 4’450 |
Ölheizung |
CHF 27'000 |
CHF 3’450 |
Wärmepumpe (Luft-Wasser) |
CHF 38'000 |
CHF 1’900 |
Wärmepumpe (Erdsonde) |
CHF 48'000 |
CHF 1’700 |
Pelletheizung |
CHF 39'000 |
CHF 2’900 |
Fernwärme |
variiert nach Ort und Voraussetzungen |
je nach Anbieter sehr unterschiedlich |
Quelle: Energieheld. Die Werte sind unverbindlich.
Fördergelder und Steuerabzüge für neue Heizungssysteme
Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen unterstützt die energetische Sanierung, Investitionen in erneuerbare Energien und die Optimierung der Gebäudetechnik. Wer eine fossile Heizung gegen eine erneuerbare Lösung austauscht, profitiert von Fördergeldern, die je nach Heizung 10’000 Franken oder sogar mehr betragen kann. Die genaue Höhe und die Bedingungen für diese Fördermittel variieren je nach Kanton und Wohnort.
Investitionen in Energiesparmassnahmen, wie der Umstieg auf ein neues Heizungssystem, können grundsätzlich von den direkten Bundessteuern abgezogen werden. Die Abzugsfähigkeit bei den Staatssteuern ist kantonal geregelt, da jeder Kanton die Bundesvorgaben nach eigenem Ermessen umsetzen kann. Es ist zu beachten, dass nur der selbstgetragene Anteil der werterhaltenden Investition absetzbar ist und nicht die durch Subventionen gedeckten Kosten.
Früher konnten energetische Sanierungen nur im Jahr der Durchführung steuerlich geltend gemacht werden. Seit 2020 besteht jedoch die Möglichkeit, die Kosten auf bis zu drei Steuerperioden zu verteilen, was Eigentümer steuerlich entlastet und Anreize für energetische Sanierungen schafft.
Fazit: Welches Heizungssystem ist sinnvoll?
Eine Pauschalaussage, welches Heizungssystem das richtige ist, lässt sich nicht pauschal treffen. Entscheidend sind immer die individuelle Situation, die baulichen Gegebenheiten der Immobilie und der Zeithorizont, über den die Investition betrachtet wird. Langfristig amortisiert sich eine Wärmepumpe aufgrund ihrer niedrigen Betriebskosten, während eine fossile Heizung kurzfristig aufgrund geringerer Anschaffungskosten die attraktivere Wahl sein kann. Bevor Sie sich für ein Heizungssystem entscheiden, empfiehlt es sich, eine gründliche (finanzielle) Analyse Ihrer Situation durchzuführen und gegebenenfalls eine Fachperson zu konsultieren. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihre Heizung nicht nur effizient und kostengünstig ist, sondern auch zu Ihren mittel- und langfristigen Zielen passt.
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